Wiesenknopf
Merkmale
- Staude, Rhizom
Der Große Wiesenknopf kann von 30 cm bis über 120 cm hoch werden. Er gehört zu den Rosengewächsen und ist mehrjährig.
Die gefiederten Blätter bestehen aus eiförmigen, grob gezähnten Fiederblättchen. Sie sind auf der Oberseite grün, auf der Unterseite weißlich.
Zu seinem Namen haben wohl die dunkelroten Blütenköpfe mit ihrer kompakten, rundlich-ovalen Form geführt. Sie befinden sich am Ende ästiger Stängel und sind aus vielen, dicht beieinander sitzenden Einzelblüten zusammengesetzt.
Standort: sonnig bis halbschattig
Wasser: vor Austrocknung schützen
Blütezeit: Juni bis August
Samenreife: August bis September
Auf natürliche Art werden die Samen durch Wildtiere verbreitet, mit dem Wind oder bei starken Niederschlägen und Überflutungen mit dem Wasser fortgetragen.
Eine große Bedeutung kommt dem Großen Wiesenknopf als alleinige Futterpflanze der Larven des Hellen und Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings zu. Beide Schmetterlingsarten legen ihre Eier ausschließlich in den Blütenköpfchen des Großen Wiesenknopfs ab. Die ausschlüpfenden Larven ernähren sich vorerst von den Blüten und später von den reifenden Samen. Das Ende ihrer Larvenentwicklung verbringen sie parasitierend in Nestern von Knotenameisen, aus denen im Sommer des nächsten Jahres die Falter schlüpfen. Am steten Vorkommen des Großen Wiesenknopfes hängt die Existenz der beiden Schmetterlingsarten ab. Der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist in Bayern vom Aussterben bedroht.
Die Wurzeln der Pflanze wurden in früherer Zeit wegen ihres Gerbstoffgehaltes als Heilmittel verwendet.
Der Große Wiesenknopf ist nicht besonders pflegeintensiv. Ein Rückschnitt im Herbst wird gut vertragen.
Samenernte
Reife Samen lassen sich leicht von den Köpfchen lösen. Man kann sie dann vorsichtig abstreifen und einsammeln.
Lebensraum und Verbreitung
Der Große Wiesenknopf ist in Europa (außer im Norden) und in Zentralasien weit verbreitet. Die Vorkommen in Deutschland sind weitgehend auf die Südhälfte beschränkt mit den Schwerpunkten in Bayern und Baden-Württemberg auf mäßig trockenen bis feuchten Mager- und Frischwiesen, Feuchtwiesen und extensiv genutzten Weiden, auch in feuchten Straßengräben.
Heilende Anwendung
Der Wiesenknopf war bereits in der Antike und sowie im Mittelalter bekannt und wurde als Heilpflanze verwendet. Der botanische Gattungsname Sanguisorba (sanguis für Blut und sorbere für einsaugen) weist auf eine blutstillende Wirkung hin. Ihm werden noch entzündungshemmende und verdauungsfördernde Wirkungen nachgesagt.
Gefährdung
Die Entwässerung von Feuchtwiesen und intensive Weidewirtschaft sowie Mahd zu einem ungünstigen Zeitpunkt können die Bestände gefährden. Derzeit gilt er in Sachsen jedoch als ungefährdet. Seine Lebensräume werden allerdings weniger oder kleiner.